Von der Pfarrfrau zur Bischöfin
Vorheriges Bild
Nächstes Bild
Foto: Mariya Chorma 2016 © Gendermuseum der UkraineFeministische Theologin: Katharina Zell (ca. 1497-1562)Katharina Zell heiratete 1523 den Prediger des Straßburger Münsters Matthäus Zell. Das Ehepaar hatte viel üble Nachrede zu erdulden, so dass Katharina Zell 1524 ihre erste Schrift veröffentlichte, in der sie die Priesterehe verteidigte. Sie unterstützte ihren Ehemann beim Aufbau einer evangelischen Gemeinde, bei diakonischen Aufgaben und setzte sich für Glaubensflüchtlinge ein. Den zurückgelassenen Ehefrauen schrieb sie einen Trostbrief, den sie ebenfalls 1524 veröffentlichte. Daraufhin verbot der Rat der Stadt Straßburg ihr weitere Texte zu publizieren.
In Straßburg wurde sie "Helfer" ihres Mannes genannt, was im damaligen Sprachgebrauch auch Hilfsprediger hieß. Sie predigte am Grab ihres Mannes, wie auch zwei weitere Male bei Beerdigungen von Täuferfrauen. Katharina Zell bezeichnete sich als "Kirchenmutter". Aus heutiger Sicht lassen sich in ihrem Werk Ansätze einer feministischen Theologie erkennen. Sie las die Heilige Schrift mit den Augen einer Frau, dabei bezog sie sich auf biblische Vorbilder aus dem Alten und Neuen Testament, vor allem auf die Prophetin Johanna und die Apostelin Maria Magdalena.
Galerie
Von der Pfarrfrau zur Bischöfin
In dieser Galerie finden Sie eine Auswahl der in der Ausstellung gezeigten Frauen, die evangelische Geschichte geschrieben haben. Die Ausstellung im Frauenmuseum Bonn ist bis zum 500. Reformationstag, dem 31. Oktober 2017, zu sehen.
Diese Galerie erschien erstmals am 8. März 2017 auf evangelisch.de.