Der Pfarrerblock: Evangelischer Widerstand im Konzentrationslager Dachau
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Foto:ADN-Zentralbild/ Bundesarchiv/Bild 183-24785-0005 / Greiser/CC BY-SA 3.0/Wikimedia Commons und Bundesarchiv, Bild 183-26539-0001 / Wlocka / CC-BY-SA 3.0/Wikimedia Commons/ Heinrich GrüberHeinrich Grüber, ein evangelischer Pfarrer mit mütterlicherseits niederländischer Abstammung, organisierte ab 1936 Hilfsaktionen für Menschen mit jüdischer Herkunft. 1937/38 gründete er die Hilfsstelle der BK für "nichtarische Christen", die unter dem Namen "Büro Grüber" bekannt war und die er leitete. In der darauffolgenden Zeit half er ca. 1.700 Menschen, indem er ihnen zur Auswanderung verhalf. Als er 1940 gegen die begonnenen Judendeportationen protestierte, wurde er selbst verhaftet und daraufhin ins KZ Dachau verschleppt. Dort entließen ihn die Nationalsozialisten 1943 aufgrund schwerer Krankheit, wodurch Grüber die KZ-Haft überlebte. In den Jahren 1945/46 war er Gründungsmitglied der Berliner CDU und zugleich Mitglied der Kirchenleitung von Berlin-Brandenburg. Er setzte sich gegen Ende seines Lebens für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel ein; die Stadt Berlin verlieh ihm 1970 die Ehrenbürgerschaft. Die Evangelische Marienkirche (links) und das so genannte Propst-Grüber-Haus (rechts), welches Grübers Sitz als Generalbevollmächtigter der EKD bei der DDR-Regierung seit 1949 war.
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Der Pfarrerblock: Evangelischer Widerstand im Konzentrationslager Dachau
In den zwölf Jahren, in denen das Konzentrationslager Dachau bestand, waren dort insgesamt über 2.700 Geistliche inhaftiert - mehr als 1.000 von ihnen überlebten die Haft nicht. Gegen Ende 1940 begann die SS, Geistliche unabhängig ihrer Konfession aus allen Lagern ins KZ Dachau zu überstellen und sie dort im "Pfarrerblock" unterzubringen. Im Block 26 wurde eine Kapelle eingerichtet, zeitweise waren auch Block 28 und 30 Pfarrerblocks. Während die katholische Kirche versuchte, ihren überwiegend polnischen Priestern die Haftbedingungen zu erleichern, fehlte den meisten der knapp über 100 evangelischen Pfarrern, die vor allem der Bekennenden Kirche angehörten, diese Unterstützung.