Als der, "der mit Benzin löscht" wurde Martin Niemöller vom Magazin der "Spiegel" bezeichnet. Und die Poca-Indianer, die ihn in ihren Stamm aufnahmen, gaben ihm den Namen "Der auf dem rechten Weg wandelt". Beides trifft besonders auf Niemöllers Wirken während der Zeit des Nationalsozialismus zu: Der evangelische Pfarrer, der im Ersten Weltkrieg noch ein U-Boot kommandierte, wird im September 1933 zum Vorsitzenden des Pfarrernotbundes und später zu einem führenden Vertreter der Bekennenden Kirche .
Weil Niemöller Adolf Hitler auch direkt widerspricht, wird er schließlich dessen persönlicher Gefangener. Er soll als Staatsfeind verurteilt werden, womit man auch eine Kriminalisierung der ganzen Bekennenden Kirche erreichen sollte. Der Prozess endet in der Verurteilung zu sieben Monaten Haft, die Niemöller aber schon durch die Untersuchungshaft verbüßt hat. Statt jedoch freigelassen zu werden, wird er ins Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Bei Kriegsausbruch 1939 bitte Martin Niemöller Hitler, erneut ein U-Boot kommandieren zu dürfen. Er sieht es als seine lutherische Pflicht an, für sein deutsches Vaterland zu kämpfen. Sein Widerstand gegen die Nationalsozialisten sei nämlich in erster Linie religionstheoretisch motiviert gewesen. 1941 wird Niemöller ins KZ Dachau überstellt, wo er zusammen mit einigen anderen prominenten katholischen Theologen im "Ehrenbunker" gefangen gehalten wird. Insgesamt neun Jahre sitzt der Theologe im Gefängnis, acht davon im KZ.
Nach dem Krieg gestaltet er unter anderem den Aufbau der hessisch-nassauischen Kirche mit, arbeitet am Stuttgarter Schuldbekenntnis mit und wird Präsident des Ökumenischen Rates der Kirchen. Er stirbt am 6. März 1984.