Tröglitz: Nach Bürgermeister-Rücktritt Beschluss über Asyl-Unterkünfte

Tröglitz: Nach Bürgermeister-Rücktritt Beschluss über Asyl-Unterkünfte
Wenige Tage nach dem Rücktritt des Ortsbürgermeisters im sachsen-anhaltischen Tröglitz wegen Anfeindungen durch Rechtsextremisten hat der zuständige Kreistag eine Unterbringung von Flüchtlingen in der Stadt beschlossen.

Der Beschluss sei bei der Sitzung am Montagabend in Naumburg mit großer Mehrheit gefasst worden, sagte eine Sprecherin des Burgenlandkreises am Dienstag in Naumburg. Geplant sei eine dezentrale Unterbringung von insgesamt 40 Asylbewerbern in Wohnungen. Der Bezug soll frühestens ab Mai erfolgen.

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Für ihren "mutigen Einsatz" hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, den zivilen Seenotrettern im Mittelmeer gedankt. "Sie nehmen eine Verantwortung wahr, die wir alle gemeinsam haben."
Evakuierung aus Afghanistan
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat sich tief bewegt über die Situation in Afghanistan geäußert. Die volle Aufmerksamkeit müsse jetzt denen gelten, die das Land verlassen wollten, sagte Jung am Mittwoch in Frankfurt.

Mit dem Votum könnten nunmehr die Mietverträge abgeschlossen werden, hieß es. Zur Vorstellung der Pläne finde am 31. März in Tröglitz bei Zeitz eine Einwohnerversammlung statt, in der Bürger ihre Sorgen und Ängste äußern könnten. Als Teilnehmer wurden neben Landrat Götz Ulrich (CDU) Vertreter aus Orten des Kreises angekündigt, in denen das Miteinander von Flüchtlingen und Einheimischen bereits "gut funktioniert".

Grund für die Anfeindungen des Ortsbürgermeisters Markus Nierth (CDU) war offenbar sein Einsatz für die Unterbringung von Flüchtlingen in dem rund 2.700 Einwohner zählenden Ort. Nachdem der Aufzug von Asyl-Gegnern am vergangenen Sonntag vor seinem Privathaus enden sollte und die Behörden zunächst keine Möglichkeiten sahen, das zu verhindern, trat Nierth von seinem Amt zurück. Die Entscheidung erfolgte laut Nierth auch zum Schutz seiner Familie.

Der Vorfall hatte bundesweit Empörung ausgelöst. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) plant als Konsequenz eine Verordnung zum besseren Schutz von ehrenamtlichen Politikern. Der Erlass soll Kommunen die Möglichkeit einräumen, Versammlungen in Hör- und Sichtweite von Wohngrundstücken Ehrenamtlicher zu verbieten.