Erster Einsatz für Bundeswehr-Ärzte im Mittelmeer

Erster Einsatz für Bundeswehr-Ärzte im Mittelmeer
Bereits in der ersten Nacht nach Auslaufen der Bundeswehr-Schiffe ins Mittelmeer haben die Deutschen Flüchtlingen geholfen.

Wie das Einsatzführungskommando am Mittwoch in Potsdam mitteilte, entsandte die Fregatte Hessen ein Ärzteteam. Dieses habe bei der medizinischen Versorgung von 95 Flüchtlingen geholfen, die ein italienisches Schiff aus Seenot gerettet hatte. Die deutsche Fregatte war auf dem Weg in ihr Einsatzgebiet südlich der italienischen Grenze, als sie kurz nach Mitternacht die entsprechende Notmeldung registrierte.

Die Fregatte und ein Versorgungsschiff hatten am Dienstagvormittag den Hafen von Kreta verlassen. Nach Angaben der Bundeswehr sollen sie spätestens am Freitag im Operationsgebiet ankommen. Während der Fahrt ins Gebiet zwischen der libyschen und sizilianischen Küste finden den Angaben zufolge letzte Vorbereitungen sowie Proben für die Rettung von Flüchtlingen statt.

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Flüchtlinge auf dem Mittelmeer
Mehr als tausend Flüchtlinge haben die Schiffe von Hilfsorganisationen in den vergangenen Tagen auf dem Mittelmeer gerettet. Die Überlebenden auf der "Sea-Watch 3" dürfen nun den italienischen Hafen Tarent anlaufen.
Für ihren "mutigen Einsatz" hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, den zivilen Seenotrettern im Mittelmeer gedankt. "Sie nehmen eine Verantwortung wahr, die wir alle gemeinsam haben."


Der Einsatz der deutschen Schiffe ist eine Konsequenz aus den Ergebnissen des EU-Gipfels zur Flüchtlingskrise vor rund zwei Wochen. Die Staats- und Regierungschefs vereinbarten unter anderem eine verbesserte Rettung von Flüchtlingen aus Seenot. Zuvor war zum wiederholten Mal ein Boot mit Flüchtlingen vor der libyschen Küste gekentert.