Wissenschaftler: Einflussnahme von Fake News auf Wahl nicht abzusehen

Wissenschaftler: Einflussnahme von Fake News auf Wahl nicht abzusehen
Der Politikwissenschaftler Simon Hegelich rechnet damit, dass das Wahljahr 2017 vom Einsatz von Social Bots geprägt sein wird. Es gäbe unterschiedliche Anhänger von Parteien und Akteuren aus dem Ausland, die eine Beeinflussung in ihrem Sinne versuchen werden, sagte der Professor für Political Data Science von der Hochschule für Politik an der TU München am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin".

Dennoch seien Auswirkungen auf das Wahlergebnis nicht eindeutig zu bemessen. "95 Prozent der Leute machen ihre Wahl nicht abhängig von Sozialen Medien", sagte Hegelich. Doch wenn eine Wahl knapp sei, könnten die fünf Prozent etwas ausmachen.

Bei sogenannten Social Bots handelt es sich um Fake-Accounts in sozialen Netzwerken, die von einer Software gesteuert werden. Diese Computer-Programme verfassen automatisch Texte oder retweeten Beiträge. Sie zielen meist darauf ab, die politische Meinungsbildung zu beeinflussen. Deshalb sehen Wissenschaftler in den Bots ein Risiko für die Demokratie.

Mehr zu Social Media
Heinrich Bedford-Strohm im Garten
Der amtierende ÖRK-Vorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hat einen YouTube-Kanal gegründet, auf dem er wöchentliche Videobotschaften veröffentlicht. evangelisch.de hat mit dem ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden gesprochen.
Susanne Bei der Wieden
Anlässlich des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar ruft die evangelisch-reformierte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden zu einer klaren christlichen Positionierung auf. Mit einer Social-Media-Kampagne zeigt die Kirche Flagge.

Um zu erkennen, ob es sich bei einer Information im Internet um eine gezielte und manipulative Falschnachricht handelt, helfe nur selbst nachzudenken. "Da hilft einem keiner", sagte Hegelich. Wir seien mit vielen Informationen im Netz konfrontiert und deshalb kognitiv überfordert. Man denke dann: "Wenn ich etwas 100 Mal gehört habe, muss etwas dran sein." Doch auch wenn eine Desinformation massenhaft verbreitet werde, bleibe sie falsch, sagte Hegelich.