Hunger in Afrika: Müller fordert milliardenschweren UN-Krisenfonds

Schwere Hungersnot in Somalia

dpa/Anna Mayumi Kerbe

Hunger in Afrika: Müller fordert milliardenschweren UN-Krisenfonds
Angesichts der dramatischen Hungersnot in Afrika hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) seine Forderung nach einem milliardenschweren Krisenfonds der Vereinten Nationen bekräftigt.

Dieser müsse von den Staaten je nach Leistungsfähigkeit mit insgesamt zehn Milliarden Euro ausgestattet werden, sagte Müller der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). "Das reicht, um schnell und wirksam in solchen Krisensituationen zu handeln."

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Die Vereinten Nationen schätzten den Finanzbedarf gegen die Hungerkrise auf vier bis fünf Milliarden US-Dollar, sagte Minister Müller: "Das müssen wir schaffen als Weltgemeinschaft." Am Freitag hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Spenden aufgerufen. Mehr als 23 Millionen Menschen seien am Horn von Afrika, im Jemen und in Nigeria vom Hungertod bedroht, sagte er. Müller sprach von einer Katastrophe in der Region. "Wir haben bereits vor der Krise und jetzt nochmal unseren Einsatz verstärkt, aber das reicht nicht. Die Dürre hat ein so immenses Ausmaß, die Ernten sind vernichtet, die Tierherden verdursten."

Der Entwicklungsminister plädierte für eine "völlig neue Dimension der wirtschaftlichen Zusammenarbeit" mit Afrika und verstärkte Investitionen der deutschen Wirtschaft. Die afrikanischen Staaten dürften nicht nur ausgebeutet werden. "Tee, Kaffee, Kakao, Bodenschätze, wie Coltan für unsere Handys, all das kann bereits vor Ort weiterverarbeitet werden", sagte er.