Kirche hat Verständnis für Vorgehen der Stadt Nürnberg gegen AfD

Kirche hat Verständnis für Vorgehen der Stadt Nürnberg gegen AfD
Evangelische Kirchenvertreter haben sich hinter den Versuch der Stadt Nürnberg gestellt, einen Auftritt von AfD-Politiker Alexander Gauland zu verhindern.

Die evangelischen Regionalbischöfe Elisabeth Hann von Weyhern und Stefan Ark Nitsche teilten dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit, sie hätten "volles Verständnis, dass Nürnberg als Stadt der Menschenrechte mit ihm nicht in Verbindung gebracht werden möchte". Das Verwaltungsgericht Ansbach hatte am Donnerstag entschieden, dass die Stadt der AfD die Nutzung der Meistersingerhalle nicht nachträglich verbieten darf.

Mehr zu Alternative für Deutschland
Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz
Führende Vertreter der Landeskirche Sachsens haben sich besorgt über den Ausgang der Bundestagswahl im Freistaat geäußert. Während die AfD bundesweit 10,3 Prozent erhielt, wurde sie in Sachsen mit 24,6 Prozent stärkste Kraft.
Mit entschiedenen Worten hat der Münchner Regionalbischof Christian Kopp dazu aufgerufen, die AfD nicht zu wählen.

Hintergrund für den Versuch der Stadt, den Auftritt Gaulands zu verhindern, sind seine Äußerungen über die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD). Er hatte davon gesprochen, Özoguz in "Anatolien zu entsorgen". Für Samstag hat die AfD die Meistersingerhalle in Nürnberg für eine Veranstaltung angemietet. Die Genehmigung dafür hatte die Stadt im April erteilt und vor wenigen Tagen zurückgezogen - weil die AfD nicht zusichern wollte, dass Gauland bei der Veranstaltung nicht das Wort ergreift. Gegen den daraufhin erfolgten Widerruf hatte die Partei im Eilverfahren geklagt.