Hilfsorganisationen warnen vor Hungerkatastrophe im Südsudan

Menschen sind auf dem Weg zu einer mehrere Stunden Fußweg entfernten Essensausgabe in Malualkuel.

Foto: Str/AP/dpa

Menschen sind auf dem Weg zu einer mehrere Stunden Fußweg entfernten Essensausgabe in Malualkuel. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen hat sich die Zahl der Hungerleidenden im Sudan im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelt.

Hilfsorganisationen warnen vor Hungerkatastrophe im Südsudan
Das Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" warnt davor, dass sich die verheerende Hungersnot in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Südsudan weiter zuspitzt.

Fast die Hälfte der zwölf Millionen Einwohner des jungen Staates sei von Hunger betroffen, teilte das Bündnis am Donnerstag in Bonn mit. Jeder dritte der Südsudanese sei derzeit vor Gewalt und Hunger auf der Flucht - eine Million mehr als im vergangenen Jahr. Zudem fachten ausbleibende Ernten und extrem gestiegene Lebensmittelpreise die Not weiter an.

Überdies werde die Situation in dem ostafrikanischen Land auch für die humanitären Helfer immer gefährlicher, beklagte das Bündnis. Dennoch weiten den Angaben zufolge Organisationen ihre Hilfe für südsudanesische Flüchtlinge aus. So könnten Mitarbeiter von Malteser International zum ersten Mal seit Monaten in das von Rebellen kontrollierte Gebiet Greater Bagari reisen, hieß es. Dort sollen sie die Lage sondieren und so bald wie möglich Hilfsgüter verteilen.

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Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR ruft zu einer stärkeren Unterstützung der Nachbarstaaten des Südsudan auf. Die sechs umliegenden Länder hätten insgesamt rund 2,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, sagte der Koordinator für den Südsudan, Arnauld Akodjenou.

Der Bürgerkrieg im Südsudan hatte im Dezember 2013 begonnen, nachdem ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und Ex-Vizepräsident Riek Machar eskaliert war. Zehntausende Menschen wurden seither getötet, zwei Millionen Südsudanesen sind über die Grenzen geflohen, weitere zwei Millionen suchen im Land selbst Zuflucht. Der Südsudan hatte sich 2011 vom Sudan gelöst und ist der jüngste Staat der Erde.

"Aktion Deutschland Hilft" ruft zu Spenden für die Not leidenden Menschen in Afrika auf: Stichwort "Hunger in Afrika" IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (Bank für Sozialwirtschaft) Spendenhotline: 0900 55 102030 (kostenfrei aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk höher) Charity SMS: SMS mit ADH10 an die 81190 senden (10 EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, 9,83 EUR davon gehen direkt an Aktion Deutschland Hilft)